SucheSuchen
OfflineSie sind aktuell nicht angemeldet:
Icon KeyLogin      Icon RegistrierungRegistrierung

Detailansicht

Digitales Assistenzsystem bietet Hilfe für Demenzkranke

Digitales Assistenzsystem bietet Hilfe für Demenzkranke

Salzburg, 20.08.2012 (PresseBox) - Mit dem Altern unserer Gesellschaft erkranken immer mehr Menschen an Demenz. Den Alltag zu meistern und selbstständig zu leben wird mit fortschreitender Erkrankung für die Betroffenen immer schwieriger. Ein 2,8 Mio. Euro großes Forschungsprojekt unter der Leitung der Forschungsgesellschaft Salzburg Research arbeitet an einem Assistenzsystem, dass Erkrankten dabei hilft, künftig länger mobil und aktiv zu bleiben.

Mit steigender Lebenserwartung erhöht sich auch das Risiko einer Demenzerkrankung. Aktuellen Schätzungen zufolge leben heute rund 126.000 Menschen in Österreich und 7,3 Mio. in Europa mit Demenz. Der Anfang der Erkrankung geschieht oft schleichend. Nicht selten sind die Betroffenen im Alltag verunsichert, verängstigt durch die zunehmende Orientierungslosigkeit und verlieren dadurch zunehmend ihre Selbstständigkeit und Mobilität. Alltägliche Wege und Arbeiten, wie Einkaufen, den Haushalt führen oder einfach nur Spazieren gehen, werden zur täglichen Herausforderung. "Doch nicht nur für den Betroffenen ist dies sehr schwierig, auch für Angehörige kann diese Situation sehr belastend sein. Informationstechnologien können hier Unterstützung und Hilfestellung bieten", weiß DI (FH) Mag. Cornelia Schneider, Projekteiterin und Koordinatorin des 2,8 Mio. großen EU-Projektes.

EU-Projekt unterstützt Demenzkranke und Angehörige

Wie diese Hilfe genau aussehen kann, zeigt das gerade gestartete europäische Forschungsprojekt unter der Leitung der Forschungsgesellschaft Salzburg Research. Mit an Bord neun hochkarätige Partner aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Rumänien - wie das Hilfswerk Salzburg, Swisscom Participations, ilogs mobile software oder die Demenzforscher der Ana Aslan International Foundation. "Ziel ist es den Betroffenen und deren Angehörigen ein mobilitätssicherndes Assistenzservice zur Verfügung zu stellen mit dessen Hilfe Demenzerkrankte länger mobil und aktiv bleiben können", weiß Schneider. Das besondere daran: der am Ende des dreijährigen Projektes entwickelte und erprobte Dienst bietet Unterstützung für unterwegs, um sicher ans Ziel und wieder zurück zu gelangen und verbindet persönliche Hilfe mit unterstützenden Technologien.

Mobilitätssicherndes Assistenzsystem mit vielen Funktionen

Die künftigen Funktionen des Assistenzdienstes für Demenzkranke der Stufen leicht bis mittel sind zahlreich: "Die Unterstützung des Systems wird beispielsweise zu Hause beginnen, indem an das Ausschalten von Geräten beim Verlassen des Hauses erinnert, Bekleidungstipps bei unterschiedlichem Wetter und Informationen zum Weg für bevorstehende Termine gegeben werden", so Cornelia Schneider.

Bei Orientierungsproblemen können die Nutzer des Systems jederzeit durch über den Dienst am Mobiltelefon Navigationshilfe und Informationen zum aktuellen Standort anfordern. Bei der Aktivierung des Dienstes wird eine Bezugsperson angerufen und der Benutzer kann direkt mit der vertrauten Person sprechen und Informationen einholen. Somit ist es Angehörigen, Freiwilligen (Zivildiener, etc.) und mobile Hauskrankenpflegepersonal über verschiedene Kanäle (Sprache, Video und Standortverfolgung) möglich, Hilfe anzubieten.

Neben der sprachlichen Interaktion mit vertrauten Personen ist es, abhängig von der Situation, oft hilfreich, wenn diese Person die örtliche Gegebenheiten sehen kann, um adäquate Hilfestellungen geben zu können. Dies wird über einen Videokanal ermöglicht. Um Personen in ihrer räumlichen Orientierung zu unterstützen, ist es möglich, diese Personen über das System elektronisch zu lokalisieren. Der aktuelle Standort und zurückgelegte Wege werden auf einer elektronischen Karte angezeigt, um Weganweisungen geben zu können.

Zahlen, Daten, Fakten Forschungsprojekt Confidence

Das europäische Forschungsprojekt "Confidence" wird im Rahmen des Ambient Assisted Living Joint Program von der EU und vom BMVIT gefördert. Als Koordinator stehen Salzburg Research 530.000 Euro Budget zur Verfügung.

Die Partner sind neben dem Projektkoordinator Salzburg Research, iHomeLab, Raiffeisenlandesbank Kärnten Rechenzentrum und Revisionsverband, reg. Gen.m.b.H., ilogs mobile software GmbH, Presence displays bv., Ralph Eichenberg Szenografie, Cinematografie, Fotografie, Hilfswerk Salzburg, terzStiftung, Ana Aslan International Foundation und Swisscom Participations Ltd.

Partnerportale:   seminarSPIEGEL | Initiative Mittelstand | PresseBox | aktiv-verzeichnis.de